Handwerkliche Berufsausbildung Technologico Sayarinapaj in Bolivien

Karoline Mayer kümmert sich mit ihren Stiftungen in Chile, Bolivien und Peru unter dem Namen Cristo vive um die Ärmsten der Armen in Südamerika. Eines der von ihr verfolgten Projekte ist das „Formación Profesional en Oficios“ in dem Dorf Bella Vista 25 km entfernt von Cochabamba in Bolivien. Im Tecnológico Sayarinapaj und in der Landwirtschaftsschule studieren rund 500 Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen ihrer zwei-bis dreijährigen praxisorientierten Berufsausbildung. Mit der von uns in 2021 gewährten Unterstützung kann die Ausbildung von 6 Studenten finanziert werden. Eine solide handwerkliche Ausbildung ist eine Seltenheit in Bolivien. Dabei ist sie eine der wenigen Chancen für junge Menschen dort, für sich und auch für eine eigene Familie eine wirtschaftliche Existenz zu begründen. Das gilt gerade für die Landbevölkerung. Mit bewunderswertem Elan setzt sich Karoline Mayer https://cristovive.de/karoline-und-ihr-werk in Bolivien wie auch in Chile und Peru für die armen Menschen dort ein.

Das sind einige der von uns geförderten jungen Bolivianer:

Clara (Sozialarbeiterin)

Claras Familie war wegen der Pandemie und der Krankheit Covid, die sie durchmachte, sehr verschuldet und sie konnten die monatlichen Zahlungen nicht mehr leisten. Dank der Schulsozialarbeiterin und im Rahmen des Stipendienprogramms konnte sie ihr Studium erfolgreich fortsetzen.

Andy (Industriemechaniker)

Andys Familie hat sehr bescheidene Wurzeln und die Arbeitsstelle seines Vaters ist ziemlich instabil, so dass es Monate gibt, in denen sie keinerlei Einkommen haben und sich deshalb für das monatliche Stipendium beworben haben, Andy möchte seine Ausbildung abschließen, um so seiner Familie wirtschaftlich helfen zu können.

Nilda (Erzieherin)

Nildas Vater erlitt einen schweren Unfall als ein Reisebus von der Fahrbahn umstürzte. Er fiel ihm auf die die Beine, welche mehrfach gebrochen wurden. Da die Familie keine Krankenversicherung hatte, musste sie ihre gesamten Ersparnisse aufwenden und zusätzlich welches von Freunden und ihrer gesamten Familie leihen. Aus diesem Grunde wurde Nilda die Teilnahme am Stipendienprogramm angeboten. Es wurde eine Aktion zum Sammeln von Lebensmitteln für ihre Familie durchgeführt, weil ihr Vater bis heute noch bettlägerig ist. Nildas Mutter verkauft Erfrischungsgetränke, um die benötigten Medikamente zu bezahlen und ihre nötigsten Haushaltsausgaben zu finanzieren. Deshalb ist Nilda auf das Stipendium angewiesen.

Maria Fernanda (Landwirtschaftstechnikerin)

María Fernanda ist eine Schülerin, die sich sehr auf alle ihre Aufgaben konzentriert. Die kritische wirtschaftliche Situation in ihrer Familie hatte sie zunächst zu dem Schluss bewogen, ihre Ausbildung abzubrechen und gebracht. Das hätte ihr alle Berufschancen genommen. Aber als sie vom monatlichen Stipendienprogramm erfuhr, beschloss sie, einen Platz zu beantragen und so ihr Studium fortsetzen zu können. Studieren, trotz fehlendem Geld, oft nicht einmal für ihre Tickets, zeigt ihre positive Einstellung. Ihre Familie erkrankte kürzlich an Covid 19. Dies führte zu einem erheblichen Anstieg der Haushaltsausgaben für Medikamente.

Jhosep André (Industriemechaniker)

Jhosep wurde von beiden Elternteilen im Stich gelassen, als er ein Jahr alt war. Ihm blieb nur die Obhut seiner Großeltern mütterlicherseits, die für seine Erziehung und Betreuung die Verantwortung übernahmen. Er hat keinerlei finanzielle Unterstützung seiner Familie. Sporadisch arbeitet er in der Woche, um die Materialien, die er während seines Praktikums verwendet, zu bezahlen. Seine Großeltern verfügen über kein Einkommen, um für die Lebenshaltungskosten der Familie aufzukommen.

José Ronald (Gastronomie-Fachkraft)

Ronald lebte bei seiner Mutter und seinen Brüdern. Sein Vater verließ sie und gründete eine andere Familie in Cochabamba. Ronald wohnt zur Miete in einem Mehrzweckraum in Vinto. Jedoch hat ihn die wirtschaftliche Situation stark getroffen, weil er keinen festen Arbeitsplatz und aufgrund der geringen Arbeitsmöglichkeiten bisher nur sporadisch gearbeitet hat. Die Pandemiefolgen setzen sich immer noch in Form staatlicher Restriktionen für Betriebe und Beschäftigungsmöglichkeiten bis 2021 fort.   Er erhält sonst keine finanzielle Unterstützung.

Kaina (Industrieelektrikerin)

Kaina lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zusammen. Wegen der körperlichen Gewalt, die ihr Vater auf ihre Mutter und ihren Bruder ausübte, beschlossen sie, ihn anzuzeigen und ihn aus seiner Familie ausschließen zu lassen. Jetzt hängen die Kinder wirtschaftlich nur von ihrer Mutter ab. Die Mutter strickt, um die Kosten für das Essen zu decken. Aber sie hat nicht das Geld, um Kainas Studium zu finanzieren. Deshalb hat Kaina sich für ein Stipendium am Tecnológico beworben hat. Da wir ihre schwierige Lage und die ihrer Familie gut kennen haben, wir ihr ein Stipendium gewährt.

2022: Förderung ausgeweitet

Im Februar 2022 haben wir die Unterstützung dieser so wichtigen Arbeit von Karoline Mayer in Bolivien ausgweitet und ihr eine Summe von € 8.000 zur Unterstützung des Berufsschulzentrums Tecnologico Sayrinapaj überwiesen.