Dunia & Mira - Ausbildung zu Sprachtherapeutinnen

Wir haben in der Zeit von 2021 bis 2022 die Ausbildung der beiden jungen Palästinenserinnen Dunia und Mira als Sprachtherapeutinnen für gehörgeschädigte Kinder am Hadassah College in Jerusalem (Dunia) und der An-Najah Universität in Nablus (Palästina) finanziert. Beide haben im Jahr 2022 ihr Bacheloraxamen mit Erfolg abgeleget und können nun ihr erlentes Wissen zugunsten gehörgeschädigter Kinder professionell anwenden.

Afnan - Studium der Soziologie und Anthropologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem

Afnan  lebte mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern in kargen Verhältnissen auf dem Gelände des griechisch-orthodoxen Elias Kloster an der Hebron Road im Süden von Jerusalem auf dem Weg Richtung Bethlehem. Mit Gelegenheitsjobs verdiente sie Geld und trug so zum Lebensunterhalt der Familie bei. Dennoch studierte sie Soziologie, Anthropologie und Erziehungswissenschaften an der Hebräischen Universität von Jerusalem. Ihr großes Ziel,  als Sozialarbeiterin anderen Menschen helfen zu können, hat sie Ende Juni 2023 mit dem Bachelor Examen erreicht. Nit unserem Stipendium konnten wir ihr dabei helfen.

Mayar & Mariam - Stipendien für zwei palästinensische Studentinnen aus Ost-Jerusalem an der RWTH Aachen

Mayar und Mariam haben im Jahr 2020 an der Schmidt-Schule in Jerusalem mit Auszeichnungen ihr Abitur bestanden.  Da die Schmidt-Schule eine deutsche Schule ist und sie deshalb ein deutsches Abitur abgelegt haben, war es ihnen möglich, sich an der Rheinisch-Westfälischen-Technischen-Hochschule (RWTH) in Aachen als Studentinnen einzuschreiben. Wegen der Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen konnten sie das erste Semester jeweils nur als Fernstudium beginnen. Seit März 2021 waren sie  in Aachen. Mayar studierte Werkstofftechnikingenieurwesen, Mariam Betriebswirtschaft. Ihren Eltern war es finanziell nicht möglich, den beiden ihre Auslandsstudien in Deutschland zu finanzieren. Wir haben die Finanzierung ihrer Studienaufenthalte hier in Deutschland übernommen. Beide haben im Jahr 2024 ihre Bachelorexamen in Aachen abgelegt und sind wir in Jerusalem, wo sie sich weiter qualifizieren müssen, um alsbald in den Beruf einzusteigen

Nawras, Zahnarztstudium in Jenin/Palästina

Nawras hat  Zahnmedizin  an der Arab American University in Jenin/Westbank/Palästina studiert. Er hat drei Geschwister, die noch zur Schule gehen, und einen Bruder, der gerade seine Schulausbildung abgeschlossen hat und nun auch studieren soll. Bislang konnten seine Eltern die Ausbildung ihrer fünf Kinder unter Verzicht auf vieles Andere so gerade noch finanzieren. Die harten wirtschaftlichen Folgen der Pandemie haben jedoch auch finanzielle Einschnitte im Einkommen der Eltern mit sich gebracht. Hätte Nawras keine Unterstützung durch unser Stipendium bekommen, hätte er sein  Studium der Zahnmedizin abbrechen müssen. So konnte er sich seinen Traum, einmal ein guter Zahnchirurg zu werden, 2024 mit einem mit Auszeichnung bestandenen Examen erfüllen.

Ghada ist nun Hebamme

Als jüngste von sechs Kindern einer in Jerusalem lebenden palästinensischen Familie hat sich die 21jährige Ghada zunächst durch eifriges Lernen mit guten Noten an der High School zum Abitur gekämpft. Um ein anschließendes Studium zu dem von ihr ausgesuchten Beruf als Hebamme selbst finanzieren zu können, hat sie zwei Jahre lang gearbeitet. Ab 2019 konnte sie schließlich ihre Ausbildung an der Universität in Bethlehem beginnen. Dann aber waren die selbst verdienten finanziellen Ressourcen erschöpft. Über Freunde fand sie den Weg zu unserer Stiftung. Nach zweieinhalb Jahren hat sie im August 2022 mit Auszeichnung ihr Bachelorexamen absolviert und ist nun in der Westbank als Hebamme tätig.

Chantal hat sich ihre Ausbildung zur Krankenschwester erkämpfen müssen

Chantal hat bis Sommer 2025 Krankenpflege an der Arabisch Amerikanischen Universität in Jenin/Palästina. Nun ist sie eine versierte und engagierte Krankenschwester. Sie ist die älteste von fünf Töchtern einer Familie, die ein schweres Schicksal getroffen hat. Der Vater der Familie war im Tourismusgewerbe als Fremdenführer tätig, hat aber pandemiebedingt seine Arbeit verloren. Als Busfahrer verdient er nur noch einen Bruchteil des früheren Einkommens, das nicht mehr ausreicht, um die Familie inklusive Ausbildungskosten zu versorgen. Es kam deshalb zu Konflikten in der Familie, die letztlich dazu führten, dass Chantal keine Unterstützung ihrer Eltern mehr bekam und auch nicht mehr im Hause der Eltern wohnen durfte. Zudem litt sie  unter Folgen früherer ihr widerfahrener sexueller Gewalt, weshalb sie in psychotherapeutischer Behandlung war. Staatliche Hilfen Palästinas waren ihr nicht zugänglich, weil sie in israelischem Gebiet und nicht in der Westbank lebt. Neben dem Studium hat sie in Nazareth in einem Bekleidungsgeschäft gearbeitet. Auch dank unseres Stipendiums ist sie nun in ihrem Traumberuf tätig.

 

Youmna will Ärztin werden.

Mit 19 Jahren hat Youmna, die vierte von 5 Töchtern ihrer palästinensischen Familie, ihr Medizinstudium an der Al-Quds Universität in Abu Dis7Palästina begonnen. Die Familie lebt in dem kleinen Dorf Jabal al Mukaber am südöstlichen Rand von Jerusalem. Schon als junges Mädchen war ihr bewusst, wenn sie etwas in ihrem Leben erreichen wollte, musste sie sich sehr anstrengen. In diesem Bewusstsein und mit hoher Motivation hat sie sich in der Schule besonders angestrengt und schließlich mit großem Erfolg ein hervorragendes Abitur (Notendurchschnitt 99,1%) geschafft. Nun hat studiert sie inzwischen im vierten Studienjahr Medizin. Sie will Ärztin werden, vielleicht Kinderärztin. Im Jahr 2024 hat sie geheiratet und seit Juli 2025 ist sie Mutter eines kleinen Sohnes. Das hält sie jedoch nicht ab, ihren Traum, Ärztin zu werden mit aller Entschlossenheit und trotz aller Widrigkeiten energisch weiter zu verfolgen. Dabei unterstützen wir sie mit einem Stipendium.

Quassams Ziel ist: Herzchirurg

Quassam, 21 Jahre alt, benötigt inzwischen nur noch ein Semester zum Abschluss seines Medizinstudiums an der Al-Quds Universität in Abu Dis/Palästina. Er ist das zweitjüngste von insgesamt 8 Kindern seiner Familie.  Sein Vater ist herzkrank und deshalb arbeitslos. Unter diesen Umständen ist es für Quassam sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, zum Teil mit Nebenjobs, geringfügiger Unterstützung aus der Familie und staatlicher Unterstützung auf Darlehensbasis überhaupt sein Studium weiterführen zu können. Seit Beginn des Frühjahrsemesters 2022 an der Al-Quds Universität fördern wir ihn mit einem Stipendium. Im August 2025 konnte er, organisiert vom Verein Freunde der Al-Quds Universität e.V., mit unserer finanziellen Unterstützung, mitfinanziert durch einen privaten Spender, einem Arzt aus Stuttgart, ein einmonatiges Auslandspraktikum in der Herzchirurgie des Oldenburger Klinikums absolvieren. Dieses Privileg bekommen nur besonders qualifizierte Studenten mit den besten Noten. Neben der finanziellen Unterstützung von Qassam bis zum Abschluss seines Studiums im Jahr 2026 bemühen wir uns insbesondere durch Vermittlung von Kontakten ihm zu einer Facharztausbildung vorzugsweise an einem israelischen Krankenhaus zu verhelfen. Nur wenn Qassam eine solche Stelle findet, wird es ihm möglich sein, so schnell wie möglich seinem jüngeren Bruder zu helfen, das notwendige Einkommen der Familie zu verdienen.

Noor hat ihr Studium der Labormedizin abgeschlossen

Im Sommer des  Jahres 2021 hat die damals18jährige Noor, jüngstes von neun Kindern ihrer in Jabal al Mukabir im Osten Jerusalems wohnenden Familie ein hervorragendes Abitur gemacht und sich im Fach Labormedizin an der Al-Quds Universität in Abu Dis eingeschrieben.  Da ihr Vater ohne Arbeit ist, stand sie aber sehr bald vor dem für sie schier unlösbaren Problem, wie sie Studiengebühren, Lernmittel und Transportkosten zur Universität und zurück aufbringen soll. Ihre Lehrerin, die uns bei unserem Besuch 2021 in Jerusalem kennengelernt hat, hat ihr den Tipp gegeben, sich an uns zu wenden. Wir haben sie mit einem Stipendium, damit sie ihr Ausbildungsziel erreichen kann. Das ist ihr nun im Laufe des Jahres 2025 gelungen.

Hatem träumt davon, als Arzt kranken Menschen helfen zu können

Hatem haben wir auf unserem Besuch in Israel/Palästina im Oktober 2021 persönlich kennengelernt. Er ist der jüngere Bruder unserer ehemaligen Stipendiatin Afnan. Mit seiner Familie wohnt er auf einem abgetrennten Gelände des Parkplatzes neben dem griechisch-orthodoxen St. Elija Kloster im Süden Jerusalems. Er hat im September 2021 mit seinem Medizinstudium an der Al-Quds Universität in Abu Dis begonnen. Seit 2022 fördern wir ihn mit einem Stipendium. Die im bisherigen Studienverlauf erzielten Ergebnisse sind ausgezeichnet.

Hala's Ziel ist Chirurgin oder Dermatologin

Hala, 21 Jahre alt und die zweitjüngste von 6 Kindern ihrer in Jabal al Mukaber im Osten Jerusalems lebenden Familie, studiert ab Herbst 2022 an der Al-Quds Universität in Abu Dis Medizin. Hala hat ein ausgezeichnetes Schulexamen  abgelegt. Aber das Einkommen ihres Vaters reicht nicht aus, um ihre Ausbildung und die Ausbildung ihrer jüngeren Schwester zu finanzieren. Hala möchte Chirurgin werden oder Dermatologin. Wir finanzieren ihr die Studiengebühren.

Shahd schließt ihre Medizinausbildung im Bereich Health Administration ab.

Shahd ist in Jerusalem geboren und aufgewachsen. Nach dem Schulabschluss hat sie zunächst an der Arab American University Labormedizin studiert. Ihr Vater ist alt, arbeitslos und herzkrank, ihre Mutter starb während Shads Studium an der Universität, so dass Shahd sich um ihren kranken Vater kümmern musste und deshalb ihre Ausbildung nicht  endgültig abschließen konnte. So fehlten ihre die finanziellen Mittel, um zu einem späteren Zeitpunkt die Vollendung ihrer Ausbildung mit einem Master Studium zu realisieren. Mit Hilfe unseres Stipendiums hat es zwar für ein abschließendes Masterstudium in Medizin finanziell nicht gereicht, aber immerhin war es ihr möglich, ein Master Studium an der Al Quds Universität auch dank dortiger Unterstützung zu finanzieren. Im letzten Jahr ihres Masterstudiums erkrankte ihre Schwester schwer an Krebs. Neben ihrer Masterarbeit hat sie für sie und ihren Vater gesorgt. Zum Ende des Jahres 2025 will sie ihre Arbeit vollständig abgeschlossen haben und dann mit einer beruflichen Anstellung an einem palästinensischen Krankenhaus beginnen.

 

Shrouq, eine Mutter von zwei kleinen Kindern kämpft darum, Ärztin zu werden

Shrouq wohnt mit ihrer Familie (Mann und zwei Kindern, 3 und 1 Jahr alt) in einer kleinen Wohnung im arabischen Viertel der Altstadt von Jerusalem. Nach einer Ausbildung als Krankenschwester am Hadassah College wollte sie unbedingt Ärztin werden und hat ein Medizinstudium an der AN Najah National University in Nablus im Jahr 2023 begonnen. Der dreijährige Sohn hat eine schwere Asthmaerkrankung. Die aktuell einjährige Tochter raubt der Mutter nachts den Schlaf. Dennoch kämpft sich Shrouq inzwischen durch die klinischen Semester mit Kursen an zum Teil weit entfernten Universitätskliniken (z.B. im Norden Palästinas, in Jenin) trotz der schwierigen Mobilitätslage für Palästinenser in der Westbank. Wir fördern sie mit einem Stipendium seit 2024.

Maram aus Ost-Jerusalem geht für ihr Medizinstudium einen besonderen Weg

Bis zum Abschluss ihrer Schulausbildung lebte die 19jährige Maram in Kafr Aqab, ein Vorort im Nordosten Jerusalems nahe Ramallah. Um sich ihren Wunsch zu erfüllen, Medizin zu studieren und anschließend in Israel Ärztin werden zu können, ging sie einen besonderen Weg. Sie schrieb sich in der New Vision University in Tiflis/Georgien ein. Anders als die Hochschulabschlüsse an den Universitäten in der Westbank/Palästina finden die dortigen Hochschulabschlüsse in der Regel Anerkennung in Israel. Also nahm sie es im Jahr 2024 auf sich, nach Georgien zu gehen, um dort Medizin zu studieren. Jedoch führten die Folgen des Krieges in Israel/Palästina plötzlich zum Wegfall des Arbeitsplatzes ihres Vaters. Die nunmehr in der Familie alleinverdienende Mutter kann die gesamten Kosten des Studiums nicht aufbringen. Weil in unserem Stipendienprogramm für Studierende aus Palästina ein Platz frei wurde, rückte sie von unserer Warteliste nach. Einen wesentlichen Teil der Studiengebühren können wir übernehmen. 

 

Sami steht kurz vor dem Abschluss seines Medizinstudiums.

Sami studiert an der Hebron Universität Medizin. Bisher konnte er sein Studium mit Zuwendungen seiner Familie - er hat 5 Geschwister - finanzieren. Durch die Wirren der Kriegssituation in Israel/Palästina ist sein Vater arbeitslos geworden. Er möchte Neurochirurg werden. Seine bisherigen Noten im Studium sind ausgezeichnet. Die finanzielle Not seiner Familie bedroht den erfolgreichen Abschluss seines Studiums. Wir finanzieren ihm die Studiengebühren bis zum Abschluss seines Studiums im nächsten Jahr.

Hala studiert Mode- & Schmuckdesign an der Bezalel Universität in Jerusalem

Hala, 20 Jahre, kommt lebt bei ihrer Familie in Anata/Ost-Jerusalem. Sie hat an der Schmidt-Schule in Jerusalem 2023 ihr Abitur gemacht. Sie studiert inzwischen im 3. Semester an der Bezalel Universität in Jerusalem Mode- & Schmuckdesign. Wir hatten ihr ursprünglich den Sprachunterricht in Hebräisch finanziert, um die Zulassung zum Studium an der Bezalel Universität zu bekommen. Weil aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage der in Ost-Jerusalem lebenden Palästinenser eine Finanzierung der Studiengebühren durch die Familie inzwischen unmöglich geworden ist, haben wir uns entschieden, die finanzielle Unterstützung von Hala wieder aufzunehmen, damit sie ihr Studium zu Ende führen kann

Muhanad's zweite Chance

Muhanad, 24 Jahre, bekommt ein zweite Chance. Er wohnt  in Anata/Ost-Jerusalem. Muhanad war vor ein paar Jahren kurzzeitig in unserem Stipendienprogramm, als er begann, an der Arab American University in Jenin Computertechnik zu studieren. Dann aber erlitt er eine Kreislauferkrankung, die ihn zwang, sein Studium abzubrechen. Es brauchte eine längere Zeit ständiger ärztlicher Behandlung, bis sich seine körperliche und auch psychische Situation wieder stabilisiert hat. Zwischenzeitlich jobbt er in Anata in der dortigen Krankenstation, um als Aushilfskraft Geld zu verdienen. Das hat ihn nun dazu bewegt, sich als Krankenpflegefachkraft ausbilden zu lassen. Dies geschieht in Palästina über ein Krankenpflegestudium, für das sich Muhanad bei der Al-Quds Universität in Abu Dis eingeschrieben hat. Wir übernehmen nun die anfallenden Studiengebühren dieses Studiums. In seiner Betreuung hilft seine Schwester Mira, eine unserer ersten Stipendiatinnen, die mit unserer Unterstützung eine Ausbildung als Sprachtherapeutin an der An-Najah National University in Nablus absolviert hat und heute in diesem Beruf arbeitet. Ihr Gehalt und das ihres Vaters reichen aber nicht, um Muhanad ein Krankenpflegestudium an der Al-Quds Universität zu finanzieren

Fatima studiert Public Relation in Ramallah

Fatima, 18 Jahre, lebt mit ihrer Familie in Biddu, wenige Kilometer westlich von Ramallah. Sie hat in diesem Jahr ihr Abitur (Tawjihi) mit sehr guten Noten absolviert. Ein Studium können ihre Eltern nicht finanzieren. Sie versucht alles, um das doch noch zu erreichen. Ihre Freundin Mira, eine unserer ersten Stipendiatinnen aus Ost-Jerusalem, hilft ihr dabei. Fatima sieht ihre eigene Stärken im Umgang mit Menschen, insbesondere in Konfliktsituationen oder in Not. Sie will deshalb Public Relation an der Arab American University in Ramallah studieren. Wir helfen ihr bei der Finanzierung der Studiengebührten.

Zaid wird Tierarzt für die Viehzüchter im Jordantal

Zaid, 21 Jahre, ist der zweitjüngste von sieben Kindern einer Schafzüchterfamilie aus den Bergen östlich von Tubas im Nordosten Palästinas. Existenzgrundlage der Familie ist eine Schafherde mit 200 Tieren. Ursprünglich bekamen die Schafe ihre Nahrung vom Weideland in den Bergen zwischen Tubas und dem Jordantal. Dieses Weideland haben aber inzwischen israelische Siedler besetzt, so dass die Tiere nur noch mit gekauftem Futter ernährt werden können. Das Futter ist teuer. Das Geld dafür fehlt nun der Familie, um ihren Kindern die Ausbildung zu Ende zu finanzieren. Zaid studiert bereits im 4. Jahr Tiermedizin an der An-Najah National University in Nablus. Dass er sein Veterinärstudium in zwei Jahren als fertiger Tierarzt abschließen kann, ist nicht nur sein persönlicher Traum, sondern inzwischen auch eine existenzielle Notwendigkeit für viel Viehzüchter in der Region. Sie haben inzwischen keinen eigenen Tierarzt in ihren Reihen mehr. Ein pensionierter israelischer Tierarzt, der bei den Jordantal-Aktivisten ehrenamtlich engagiert ist, hilft hin und wieder aus. Dies Lücke soll Zaid füllen. Zaid wird betreut von Brigitte Hahn-Michaelis, die ebenfalls bei den Jordantal-Aktivisten engagiert ist und seit vielen Jahren, bis vor kurzem Dozentin an der Universität in Haifa, in Israel lebt. Die Jordantal-Aktivisten unterstützen die Viehzüchter entlang des Jordantals als Freiwilligeninitiative.   

We'am kann beginnen, sich ihren Traum, Zahnärztin zu werden, zu erfüllen

We’ams Traum, ist Zahnärztin zu werden. Sie ist 20 Jahre alt, hat einen herausragenden Schulabschluss und ist die jüngste von sechs Kindern ihrer Familie, die in Seir, einem palästinensischen Dorf bei Hebron lebt. Ihr Vater hatte ein Fahrgeschäft, ist aber seit einiger Zeit erkrankt und kann deshalb seinen Beruf nicht mehr ausüben. Ihr nächst älterer Bruder, ebenfalls schulisch hochbegabt, hat seine Ausbildungsträume aufgegeben und hat das Fahrgeschäft seines Vaters übernommen. Infolge des Krieges wirft dieses aber nicht ausreichend Geld ab, um auch die Ausbildung von We’am wie auch die ihres Bruders Qassam zu finanzieren. Qassam ist bereits seit einigen Jahren in unserem Stipendienprogramm und steht kurz vor dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Al-Quds Universität in Abu Dis. Bis er zum Lebensunterhalt der Familie etwas beitragen kann, werden aber auch nach seinem Studienabschluss noch einige Zeit vergehen. Er muss erst ein praktisches Jahr absolvieren und dann eine Ausbildungsstelle zum Facharzt finden. We’am hatte deshalb schon die Hoffnung aufgegeben, doch noch mit einem Zahnmedizinstudium beginnen zu können. Wir haben uns entschlossen, zunächst einmal mit der Finanzierung der Studiengebühren an der Polytechnischen Universität in Hebron einzuspringen.

Marian - ein Stipendium in Ergänzung

Marian, 23 Jahre, lebt bei ihrer Familie in Beit-Jala. Beit-Jala gehört zu Groß-Bethlehem und ist eine von palästinensischen Christen geprägte Stadt. Ihr Vater, wie schon ihr Großvater, ist Olivenholzschnitzer. Seine Figuren verkauft er normalerweise an die Touristen, vor allem christliche Pilger, die nach Bethlehem in die Geburtsstadt Jesu Christi kommen. Doch seit Corona und nun vor allem dem Krieg in der Region bleiben die Touristen aus. So fehlt der Familie das Geld, um allen fünf Kindern die Ausbildung zu Ende zu finanzieren. Marian war schon einmal eine Stipendiatin von uns, allerdings nicht unmittelbar, sondern mittelbar über das Stipendienprogramm der katholischen Bethlehem Universität. Wir haben ihr damals geholfen, ein Studium als Labor Biologin zu absolvieren. Jedoch hat sich herausgestellt, dass es in Palästina in dieser und wohl auch noch auf unabsehbare Zeit nur ganz wenige Arbeitsplätze für Labor Biologen gibt. Marian ist selbst auf die Idee gekommen, einen Teil ihrer bisherigen akademischen Ausbildung zu nutzen, um in einem speziellen Studiengang an der Al-Quds Open University, die eine Niederlassung in ihrem Heimatort Beit-Jala unterhält, Sonderpädagogik zu studieren. Der Masterstudiengang geht über 2 Jahre und ist kostengünstig. Wir geben ihr sozusagen eine ergänzende Chance mit der Finanzierung der Studiengebühren, auch ihre bisherige Ausbildung zu einem von ihr angestrebten Beruf reifen zu lassen.