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Smiling Angels DayCare & Nursery School Uganda

Der Ursprung:
Uganda ist eines der ärmsten Länder der Erde mit einer Bevölkerung von ca. 47,5 Mio. Einwohnern, deren Durchschnittsalter bei 16,7 Jahren liegt. Damit hat Uganda als Staat mit die jüngste Bevölkerung der Erde. Im Durchschnitt bringt jede Frau in Uganda 4 bis 5 Kinder zur Welt. Nach statistischen Angaben des Statistischen Büros von Uganda und Hilfsorganisationen der UNO waren im Jahre 2018 fast ein Viertel der gebärenden Kinder im Alter von bis zu 18 Jahren. Die Anzahl der sogenannten „Teenagergeburten“ ist ab 2019, insbesondere unter dem Einfuss der Covid 19 Pandemie stark angestiegen. (Factsheet on Teenage Pregnancy, 2021http.//uganda.unfpa.org)
Straßenprostitution und Zwangsverheiratung junger minderjähriger Töchter waren und sind auch heute noch in Uganda für Eltern ein letzter verzweifelter Ausweg aus Armut und Not. Ab der Geburt oder häufig schon früher sind die jungen Mütter, häufig selbst noch Kinder, allein gelassen und wissen sich nicht zu helfen. Die familiären Bindungen in Uganda sind aufgrund Armut und hoher Kinderzahl in häufig fragil. Heranwachsende junge Mädchen sind in viel zu großer Anzahl unverändert eher Sexualobjekt als Menschen, die über ihr eigenes Leben selbst bestimmen können.
Stephen Kabuye, Gorreth Namganda und Benita Lovisa Byakatonda kennen diese Schicksale außer eigener Erfahrung nur zu gut.
Benita Lovisa (28 Jahre) ist im Osten Ugandas, im Luuka District, geboren, einer der ärmsten Regionen Ugandas. Sie hat insgesamt 19 Geschsiterm allerdings die meisten davon Halbgeschwister. Nach ihrer Geburt als zweites Kind ihrer Mutter, verließ ihr Vater die Familie, hatte mehrere weitere Frauen, von diesem insgesamt 11 Kinder. Ihre Mutter hatte von einem anderen Mann noch vier weitere Kinder, allerdings auch zwei Fehlgeburten. Benitas Stiefvater waren es zu viele Kinder im Haus, so dass ihre Mutter sie weggeben musste. Mit viel Glück fand sie jemand, der sich an Eltern statt um sie kümmerte.
Steven (35 Jahre) wuchs in Bombo, etwa 30 km nördlich der Hauptstadt Kampala auf, als eines von 21 Kindern seines Vaters von insgesamt 5 Frauen. In seiner Kindheit wurde er von Familie zu Familie hin- und her gestoßen. Niemand zahlte ihm Schulgeld. Dass er trotzdem ein ausgezeichneter Lehrer werden konnte, hat er ausschließlich seinen hervorragenden Leistungen als Schulkind zu verdanken.
Gorreth (23 Jahre) ist im Anne Namuddu Waisenhaus in Masaka aufgewachsen. In dem Waisenhaus leben 60 bis 70 Kinder, deren Eltern meist an HIV gestorben oder so schwer erkrankt sind, dass sie sich nicht über ihre Kinder kümmern können. Die Leiterin des Waisenhauses erfährt of von verwahrlosten oder kranken kindern, häufig auch von sehr jungen alleinstehenden Müttern, die ihre Kinder weggeben müssen , damit sich jemand um sie kümmert. Sie finden ein neues zuhause in Waisenhaus in Masaka, von wo aus sie mit Schulgeld unterstützt und in Internatsschulen untergebracht werden
Die Idee:
Allen drei war es durch fremde Hilfe möglich, zur Schule zu gehen, erfolgreiche Schulabschlüsse zu machen und ebenso erfolgreiche Ausbildungen als Lehrer oder Kindererzieherin zu absolvieren. Während ihrer Ausbildung lernten die drei sich kennen, haben sich über ihre jeweilige Vergangenheit ausgetauscht und gemeinsam den Entschluss gefasst, mit ihren bescheidenen Mitteln nicht nur etwas zu tun, dein hart dafür zu arbeiten, den vielen jungen Müttern und ihren Kindern, die wie sie in ihrer Kindheit ohne fremde Hilfe ohne jede Hoffnung waren, eine Chance zu geben, eine Chance und Hoffnung, mittels derer ein Lächeln in das Gesicht der Kinder und Mütter gebracht wird. So entstand die Idee der „Smiling Angels“. Sie selbst beschreiben den Kerngedanken von „Smiling Angels“ so:
Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes und jedes Kind ist einzigartig. In Uganda glauben wir, dass Kinder Engel und Gottes Geschenke sind. Wir stellen das Lächeln wieder her, das verloren und vergessen wurde von jungen Müttern im Teenageralter, von Waisenkindern und gefährdeten Kindern, um ein Miteinander mit denen zu schaffen, die das Privileg hatten und haben, in besseren Situationen aufzuwachsen, die sonst bestehende unermessliche Kluft zu überbrücken. Deshalb haben wir den Namen SMILING ANGELS DAY CARE AND NURSERY gewählt, um ein Lächeln auf die Gesichter dieser Engel und ihren Müttern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“
Der Beginn:
Diesen Namen trägt eine von diesen drei jungen wundervollen Menschen mit einem großen Herzen im Jahre 2023 gegründete Kindergarten- und Grundschuleinrichtung in Katalemwa/ Wakiso District am Nordrand der Hauptstadt Kampala. Auf einem ca. 500 qm großen Grundstück haben sie knapp 150 qm großes (noch einstöckiges) Schulgebäude mit drei Klassenzimmern, einem kleinen Büro und einem Lehrerzimmer errichtet. Hinzukommen standardgerechte Toiletten- und Wascheinrichtungen und eine Küche in separaten Gebäuden sowie eine größere Spielfläche mit Spielgeräten im Außenbereich. Die äußere Gestaltung der Gebäude ist beeindruckend und sehr kinderfreundliche. Bunt bemalte Außenwände vermitteln eine lebensfrohe und freundliche Atmosphäre für Kinder, Eltern und Besucher.
Das Motto der Schule lautet: „A Luta Continua – Der Kampf geht weiter“.
Auch die Klassenzimmer sind mit bunten Farben lebensfroh gestaltet, die Kinder werden in kleinen Gruppen unterrichtet. Die Toiletten- und Waschanlagen sind sauber und auf für vergleichbare Verhältnisse in Uganda in einem sehr guten und modernen Standard ausgestattet.
Das Schulkonzept ist geprägt von dem Miteinander von hilfsbedürftigen Kindern aus dem Kreis der in zuvor beschriebener Not und Armut Aufwachsenden und Kindern aus der Umgebung, die unter „normalen“ Verhältnissen aufwachsen und deren Eltern in der Lage sind, durch Zahlung von Schulgeld den laufenden Unterhalt der schule mitzufinanzieren. Zusätzliche Einnahmen werden gewonnen und durch ein Babysitting-Angebot. Berufstätige Eltern können in der Einrichtung ihre Kleinen am Morgen ohne Sorge in die liebevolle Sorge der Erzieher und Erzieherinnen bei den Smiling Angels geben und nach der Arbeit wieder abholen. Steven, Gorreth und Benita pflegen intensiven Kontakt zu der Gemeinde in der Umgebung der Einrichtung und ihren Bewohnern. Sie informieren über ihr Konzept und die damit verfolgten Ideen und nutzen dabei die Gelegenheit über die Konsequenzen und Problematik von Teenager-Schwangerschaften“ aufzuklären.
Die Zukunft:
Um den inzwischen wieder lächelnden Kindern, den „Smiling Angels“, auch eine weitere Zukunft zu geben sind Investitionen erforderlich:
- Um den Grundschulbetrieb zu vervollständigen und weiter zu betreiben, muss das bestehende Schulgebäude um ein weiteres Stockwerk erweitert werden. So sollen mindestens drei neue Klassenräume entstehen. Das Gebäude ist von Beginn des Projekt an mit zwei Stockwerken geplant und genehmigt. Die dafür fachmännisch kalkulierte Investitionssumme beträgt knapp € 50.000.
- Um die weiter entfernt lebende armen Kinder täglich zur Schule und wieder nach Hause transportieren zu können, bedarf es eines Schulbusses.
- Ferner soll in einem weiteren Teilprojekt eine landwirtschaftliche Tierhaltung und -nutzung mit Hühnern und Ziegen geschaffen werden, um die Schulernährung zu unterstützen.
Ein erster Schritt - ein Zelt zum Schutz vor Sonne und Regen und neuer Raum für weitere Kinder

Im Junii 2025 haben wir folgende Nachricht von Stephen, Gorreth und Lovisa erhalten:
„Lieber Thomas und alle Freunde von Smiling Angels, wir hoffen, es geht euch gut.
Vielen Dank für all eure Arbeit, die ihr für uns leistet. Wir können die wundervolle Zeit und die strahlenden Gesichter, die ihr uns bei eurem letzten Besuch geschenkt habt, nicht vergessen.
Wir entschuldigen uns für die späte Benachrichtigung. Das zweite Schulhalbjahr hat gut begonnen und natürlich haben wir einige neue Schüler in unserer Gemeinschaft willkommen geheißen. Derzeit ist das jüngste Kind bei uns 1,5 Jahre alt. Wir haben einige Kinder in der Kindertagesstätte, die abends von ihren Eltern abgeholt werden. Leider haben wir immer noch wenig Platz und möchten nun Geld für einen Sonnenschutz sammeln, damit diese kleinen Kinder einen schattigen, sicheren Platz haben, an dem sie spielen und natürlich lernen können, ohne der Sonne oder dem Regen ausgesetzt zu sein. Diese Gruppe (Kindertagesstätte) umfasst immer Kinder im Alter von 6 Monaten bis 2 oder 3 Jahren, je nach Kind und natürlich den Eltern. Diese Kinder kommen später in unseren Kindergarten, um dort zu lernen.
In der Kindertagesstätte lernen sie vor allem, mit anderen umzugehen und zu spielen.
Beste Grüße von der gesamten Smiling Angels-Familie.
Beste Grüße und viel Spaß
Stephen, Gorreth und Lovisa”
Nur wenige Wochen später haben wir diese Idee gemeinsam umsetzen können. Seit 29. Juli 2025 steht nun ein stabiles Zelt auf dem Grundstück der Einrichtung. Stephen, Gorreth und Lovisa, aber vor allem die Kinder sind begeistert. Die ersten Unterrichtsstunden und das morgendliche gemeinsame Frühstück wurden in dem geräumigen Zelt bereits abgehalten. Ein Anlass für ein erneutes Lächeln dieser Kinder und ihrer Mütter, die so wenig zu lächeln hatten, bevor sie in diese wunderbare Einrichtung der Smiling Angels kamen.